Baugewerks-Innung Rhein-Mosel-Eifel freut sich über frisch gebackene Maurergesellen
Ganz kurz vor dem zweiten harten Lockdown hat es noch geklappt: Um fast buchstäblich „fünf vor zwölf“ konnten die jungen Maurer erfolgreich ihre Ausbildung beenden und die Gesellenprüfung ablegen. Im Bauzentrum der Handwerkskammer Koblenz fand die praktische Prüfung statt. Begleitet und betreut wurden die jungen Leute vom Prüfungsausschuss der Baugewerks-Innung Rhein-Mosel-Eifel sowie von ihren Berufsschullehrern.
„Für uns war das eine der besten Prüfungen, die wir je abgehalten haben“, freuten sich Michael Kohns und Marco Beckermann vom Prüfungsausschuss, mit ihren Schützlingen. „Das war eine so angenehme Gruppe, mit denen zu arbeiten hat auch uns Spaß gemacht.“
Offenbar hatte man das richtige Bauchgefühl. Die Prüfung sollte eigentlich erst im Januar stattfinden, wurde dann jedoch kurzfristig vorgezogen. Ein Glücksgriff, denn unmittelbar nach der praktischen Prüfung erreichte alle die Nachricht, dass das Bauzentrum so wie die anderen Schulungseinrichtungen auch, schließen müssen. Für die jungen Leute war das nicht mehr schlimm: Die als Prüfungsaufgabe zu erstellenden Mauerwerke standen.
Nur die Freisprechungsfeier konnte wie in so vielen anderen Branchen auch wegen Corona nicht stattfinden. Die hart erarbeiteten Zeugnisse und Gesellenbriefe kamen per Post.
Dass alles so gut geklappt hat, darüber sind neben den Innungsmitgliedern auch die Berufsschullehrer Hermann Freund von der BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie Martina Groß von der BBS Lahnstein erleichtert. Schließlich mussten die Vorbereitung und die Prüfung selbst unter Coronabedingungen nach einem Hygienekonzept abgehalten werden. Und das bedeutete einigen Mehraufwand. Sicherheitsunterweisung, Abstandsregelungen einhalten, Hände desinfizieren, Masken, regelmäßiges Lüften, desinfizierte Tische und Werkzeuge: all dies galt es zu beachten.
„Die jungen Leute haben alles richtig gemacht“, finden Kohns und Beckermann. Haben sie doch einen Beruf im Handwerk mit besten Zukunftsaussichten gewählt. Qualifizierte Fachkräfte am Bau werden dringend gesucht. Die Aufstiegschancen sind groß. Ausgelernte Maurer können sich zum Vorarbeiter, Polier oder Kolonnenführer weiterbilden, sie können Techniker oder Meister werden.
Wer die Meisterprüfung absolviert hat, kann sogar zum Studium im Ingenieurwesen zugelassen werden. Bereits in der Berufsausbildung verdienen angehende Maurer gut. „Der Beruf ist gleichermaßen anstrengend und anspruchsvoll“, so Kohns. „Bewerber sollten die Grundlagen von Mathematik, Physik und anderen Fächern verstanden haben.“ Besonders wichtig sei es, Rechnen zu können. Flächen- und Volumenberechnungen seien ebenso gefragt wie räumliches Vorstellungsvermögen. Zudem muss mit anderen Gewerken zusammenarbeitet werden. Daher seien auch Team- und Kommunikationsbereitschaft wichtig.
Kompetenzen, die die frisch gebackenen Maurer der Baugewerks-Innung Rhein-Mosel-Eifel nun aus dem Effeff beherrschen. Die Abschlussnoten der jungen Leute sind bestens. Auf dem dritten Platz landete Niklas Schmittel, auf dem zweiten Platz sind mit den Brüdern Martin und Stephan Blasweiler gleich zwei Kandidaten vertreten. Den Platz eins mit der Note „sehr gut“ in beiden Prüfungsteilen erreichte Moritz Haupt. |